VORLEGIERUNGEN


 

Geschichte

Mit dem technischen Fortschritt haben die Kupfervorlegierungen seit den 50er Jahren zunehmend Bedeutung in der verarbeitenden Kupferindustrie erhalten.

 

Merkmale

Kupfervorlegierungen sind homogen hergestellte zumeist 2-Stoff-Legierungen zum Einlegieren bestimmter Legierungselemente und zur Desoxidation. Sie werden in der Regel aus sauberen hochreinen Vorstoffen hergestellt.

Kupfer-Vorlegierungen werden besonders dann eingesetzt, wenn das hinzuzufügende Element

  • eine deutlich niedrigere Dichte aufweist als Kupfer (z.B. Mg, Si, B)

  • einen deutlich höheren Schmelzpunkt aufweist als Kupfer (z.B. Cr, Ti, Zr)

  • einen niedrigen Schmelzpunkt aufweist und leicht verflüchtigt (z.B. Mg, Cd, Te)

  • eine hohe Affinität zu Sauerstoff hat (z.B. Ca, Mg, Zr)

 

Anwendungen / Produkte

Die meist verwendeten Kupfervorlegierungen sind: CuP, CuNi, CuFe, CuMn, CuAl, CuMg, CuCr, CuZr.

Kupfervorlegierungen dienen im Wesentlichen drei Einsatzbereichen:

  • Festigung von Legierungen (CuAs, CuCr, CuCo)

  • Desoxidation und Entschwefelung (CuCa, CuMn, CuMg)

  • Kornverfeinerung (CuB, CuZr, CuFe)

Die mit Hilfe von Vorlegierungen hergestellten Produkte werden z. B. in folgenden Bereichen eingesetzt:

  • Messing mit hoher Festigkeit

  • Punktschweißen

  • Oberleitungen für Hochgeschwindigkeitszüge

Der Einsatz von Kupfer-Vorlegierungen in Metallgießereien ist vergleichbar mit dem Einsatz von Ferrolegierungen in Eisen- und Stahlgießereien.